Rio 2016 – Mein Traum von Olympia wurde wahr

Erstellt von Birgit Halsband

Rio 2016 - Mein Traum von Olympia wurde wahr

Maracaná-Stadion, 19.8.2016, 13.00 Uhr: Der Zeugwart der Fußballnationalmannschaft und eine Physiotherapeutin, sind wie immer vor einem Länderspiel schon deutlich vor der Mannschaft im Stadion, um in der Kabine alles für die Ankunft der Spielerinnen vorzubereiten.

Doch dieses Mal war es etwas Anderes.  Wir sind zum Olympischen Frauenfußball Finale in Rio 2016 angereist. Finale – Wahnsinn! Und dann noch im berühmten Maracana. Der Zeugwart Stephan und ich als Physiotherapeutin sind vor jedem Spiel eher im Stadion, um die Kabine für die Ankunft der Spielerinnen vorzubereiten. Die Physios bauen die Behandlungsbänke auf, legen schon mal Tapes, Pflaster oder Kinesiotapes für die Sprunggelenke parat, schauen nach Handtüchern, füllen die Eistonnen mit Wasser und richten die Getränkeflaschen. Der Zeugwart legt währenddessen den Spielerinnen individuell ihre Spielkleidung auf den Platz.  An diesem Tag waren wir so früh dort dass wir genügend Zeit hatten die Kabine zu präparieren und uns dann im Stadion und seinen  Katakomben umzusehen.

Allmählich wurde mir auch bewußt, auf was für ein Spiel wir uns vorbereiteten. Mir gingen die letzten 8 Wochen durch den Kopf. Angefangen mit der langen und intensiven Vorbereitung in den verschiedenen Orten in Deutschland. In diesen vier Vorbereitungslehrgängen haben wir  fast jeden Tag bis Mitternacht an den Problemen der Spielerinnen gearbeitet. Es wurden große Blutergüße aus den Waden herausgearbeitet, feste Waden und Leisten behandelt und schwierige, ganzheitliche Problemketten gefunden und erfolgreich gelöst. Wir hatten tatsächlich keine großen Ausfälle in dieser Zeit, sodaß das Trainerteam immer den ganzen Kader zum Training zur Verfügung hatte.

Dann der Abflug nach Sao Paulo, wo wir uns eine Woche akklimatisieren und nochmal auf brasilianischem Rasen intensiv trainieren konnten.  Am 03.08.2016 starteten wir mit unserem ersten Spiel gegen Simbabwe, zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier, ins olympische Frauenfußballturnier. Danach sind wir über Brasilia, Salvador nach Belo Horizonte gereist, wo das Halbfinale am 16.09.2016 anstand.

Dort war auch klar, dass wir auf jeden Fall noch 2 Spiele haben werden. Entweder das Finale in Rio oder das kleine Finale in Sao Paulo. Allerdings war bei uns allen der Wille extrem groß, das Finale in Rio de Janeiro zu erreichen , denn wir wollten in diesem Turnier auf jeden Fall in das Olympische Dorf einziehen. Und tatsächlich – nach, für mich, langen 90 Minuten war es besiegelt – Finale!! Am nächsten Tag konnten wir in den Flieger nach Rio steigen und durften endlich Olympia mit all seiner Atmosphäre erleben.

Dort angekommen, erwartete uns eine andere Welt. Die vielen Topathleten aus aller Welt waren überall um uns herum und die vielen Eindrücke zu verarbeiten war gar nicht so einfach. Wir hatten schließlich zwei Tage später schon das Spiel um Gold. Doch das gesamte Team waren sehr professionell eingestellt und blieb auf unserdaser großes Ziel: Gold fokussiert. Am nächsten Tag, dem Tag vor dem Finale, war der Tagesplan dementsprechend mit Besprechungen, Behandlungen und Training gut gefüllt, sodaß wenig Zeit für anderes blieb. Diesen Rhythmus hatten wir auch die ganze Zeit permanent über in Brasilien. Nach jedem Spiel wurden alle Spielerinnen bis spät in den Abend komplett ausbehandelt. Bei größeren Problemen wurden dann gemeinsam mit den anderen osteopathischen Kolleginnen und unserem Teamarzt die Strategie für die nächsten Tage festgelegt, wie die Spielerin am schnellsten zur ihrer optimalen physischen Stärke zurückfindet. So konzentriert vergingen die Tage von Spiel zu Spiel bis ins olympische Dorf.

Trotzdem waren wir immer wieder fasziniert, wen man alles beim Essen treffen konnte. Beim Frühstück saßen die Handball „Bad Boys“ hinter uns oder die Leichtathleten, wie Linda Stahl, gesellten sich beim Abendessen zu uns. Das macht Olympia aus. Alle Sportler aus allen Ländern und allen Sportarten, mit denen man sonst nur wenig Berührungspunkte hat, um uns herum.

Und da stand ich nun – im Maracaná- Stadion in Rio de Janeiro. Das Spiel war beendet und wir hatten Gold gewonnenSchlusspfiff. Unfassbar! Unglaublich schön! Wir hatten unser Ziel erreicht – die Goldmedaille!

Es war  und ist so unglaublich, dass es noch keiner von uns so richtig begreifen kann., was für ein riesen Erlebnis und großen Erfolg wir alle mit diesem Team erlebt haben. Und ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Erfolg auch nur deswegen zustande kommen konnte, weil alle Teammitglieder Hand in Hand gearbeitet haben und sich jeder für den anderen eingesetzt hat.

Doch auch die bevorstehende Teilnahme als Physiotherapeutin der Deutschen Behinderten Leichtathletik- Nationalmannschaft an den Paralympics in Rio 2016 wird sicher ein weiteres Highlight werden. Ohne meine Mitarbeiterin Johanna Pfeffer wäre diesen Großereignissen für mich nicht möglich gewesen. Sie vertritt mich in unserer Praxis auf der Hulb während dieser ganzen langen Zeit. Danke Dir, Johanna!  

 

 

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